Wie bekomme ich eine Versicherung?
Sobald Sie in Deutschland eine Aufenthaltserlaubnis erhalten, müssen Sie sich zusätzlich krankenversichern. Es ist auch erforderlich, alle Bürger des Landes zu haben. Die Krankenkassen zahlen in der Regel Arztbesuche und Krankenhausaufenthalte und erstatten auch teilweise oder vollständig die Kosten für Medikamente.
Wenn Ihr Asylantrag noch anhängig ist oder Sie eine Duldung oder einen anderen Aufenthaltstitel haben, finden Sie aktuelle Informationen auch im Kapitel „Krankenversicherung für Flüchtlinge und Asylsuchende“ . Dort haben wir auch Informationen für Menschen gesammelt, die sich ohne Papiere in Deutschland aufhalten.
Welche Krankenkasse soll ich wählen?
In Deutschland gibt es mehr als hundert verschiedene Krankenkassen. Sie werden in zwei Arten unterteilt – öffentliche (gesetzliche Krankenkassen) und private (private Krankenkassen). Sie unterscheiden sich in ihrer Verfügbarkeit, der Höhe der Versicherungsprämien und der von ihnen übernommenen Kosten. Sie können Ihre Versicherungsgesellschaft frei wählen. Bei Privat gibt es allerdings eine Reihe von Einschränkungen. Dort werden nicht alle aufgenommen, sondern nur Vertreter bestimmter Berufe (Beamte, Selbständige, Studenten), sowie Arbeitnehmer mit hohem Einkommen. Die gesetzlichen Krankenkassen akzeptieren in der Regel jeden, der einen Antrag gestellt hat.
Wenn Sie gesetzlich krankenversichert sind, richtet sich der Beitrag nach Ihrem Einkommen. Je mehr Sie bekommen, desto mehr werden Sie dafür geben. So können sich auch Menschen mit geringem Einkommen eine Versicherung leisten. Hinter diesem Ansatz steht die Idee, dass jeder, der in Deutschland lebt, in die allgemeine Versicherungskasse des Landes einzahlt. Ein weiteres Plus der gesetzlichen Krankenkasse ist, dass unter bestimmten Voraussetzungen auch Ihre Familienangehörigen – Ihr Ehepartner und Ihre Kinder – Ihre Versicherung in Anspruch nehmen können. Nähere Informationen dazu finden Sie gleich weiter unten im Abschnitt „Was ist eine Familienversicherung?“.
Bei privaten Versicherungsunternehmen richtet sich die Höhe der Prämie nicht nach dem Einkommen, sondern nach dem Versicherungsrisiko. Sie wird auf der Grundlage Ihres Alters, Geschlechts, früherer Krankheiten und sogar eines Teils Ihres Lebensstils berechnet. Die Versicherungsprämien für private Unternehmen sind in der Regel höher als für öffentliche. Ihre Patienten genießen jedoch häufig einen vorrangigen Service, beispielsweise schneller zum Arzttermin. Außerdem übernimmt die Versicherung für sie mehr Kosten, als die Inhaber der staatlichen Versicherung erhalten. Arztbesuche und Medikamente in der Apotheke zahlen sie zunächst aus eigener Tasche und erhalten erst dann die Erstattung von ihrer Krankenkasse.
Für Künstler und Publizisten gibt es neben der gesetzlichen und privaten Krankenversicherung eine dritte Möglichkeit: Sie können Mitglied der Künstlersozialkasse (KSK) werden. In diesem Fall zahlen Sie nur die Hälfte der Beiträge, die zweite Hälfte wird vom Sozialfonds übernommen.
Die meisten Menschen in Deutschland nutzen die Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen.
Wenn Sie sich nicht sicher sind, welche Versicherung Sie wählen sollen, nutzen Sie den Rat der Verbraucherzentrale. Sie können auch unter www.krankenkassen.de verglichen werden. Jede Versicherung in Deutschland (privat oder gesetzlich) beinhaltet bestimmte Leistungen, die je nach Angebot variieren. Manche Versicherungen übernehmen zum Beispiel Brillen und Alternativmedizin teilweise, andere nicht.
Bitte beachten Sie: Der Wechsel von einer privaten Versicherungsgesellschaft zu einer öffentlichen Versicherung ist oft schwierig oder sogar unmöglich. Daher sollten Sie vor der Anmeldung bei einer privaten Krankenkasse die Vor- und Nachteile genau abwägen.